*Musik*
Genau, 18:15 Uhr, ich darf Sie ganz herzlich zur Bürgervorlesung begrüßen.
Also ich sage mal, wenn wir über das Jahr hier Michael eine Konstante haben,
dann ist es die Bürgervorlesung, mit hoher Zuverlässigkeit der Erlanger,
was die Beliebtheit dieser Veranstaltung angeht.
Und ein Thema Prostata Krebs heute Abend, Prostata Krebs Früherkennung.
Ja, ich würde meinen, fast ein Dauerbrenner.
Wir hatten es ja über die Jahre immer mal wieder besprochen.
Es tut sich einiges Neues, von daher lohnt es sich, tatsächlich hierher zu kommen und sich aktuell zu informieren.
Und ich glaube, dass wir beide, Herr Kollege Uder, Leiter der Radiologie,
ich darf es vielleicht auch sagen, Träger des Deutschen Zukunftspreises.
Vielleicht haben Sie ihn vor einigen Wochen im Fernsehen neben unserem Bundespräsidenten gesehen.
Herzlichen Glückwunsch nochmal Michael von dieser Seite.
*Applaus*
Ja, und meine Wenigkeit, der nichts dazu beigetragen hat zum Zukunftspreis.
Aber mal sehen, vielleicht ist ja die eine oder andere Entwicklung auch übertragbar auf das, was wir heute Abend besprechen.
Erster Punkt, den ich gerne mit Ihnen diskutieren will,
die Stimme ist ein ganz klein bisschen angeschlagen.
Sie entschuldigen, wenn es gelegentlich dann vielleicht Probleme gibt.
Brauchen wir überhaupt ein Früherkennungsprogramm für das Prostata-Karzinom?
Es gibt, glaube ich, kaum ein Früherkennungsprogramm, was so in der Diskussion steht,
wie das beim Prostata Krebs, anders beim Brustkrebs, beim Kolorektalen Karzinom.
Tumore, die gar nicht weiter hinterfragt werden, die Prostata schon.
Wir sehen im Moment die aktuellen Empfehlungen zum Umgang mit dem PSA aus.
Dann kommt die Radiologie zum Zug.
Was hat die MRT-Diagnostik in der Zwischenzeit geleistet?
Dann will ich ein bisschen besprechen, wie man heute biopsieren sollte
und wie vielleicht die Zukunft für ein risikogestütztes Früherkennungsprogramm aussehen könnte.
Nun brauchen wir überhaupt ein Früherkennungsprogramm.
Ich will nur paar wenige Zahlen zeigen, aber diese Zahlen sind, glaube ich, recht...
Ich muss einmal gucken, ob ich damit zurechtkomme.
Nein, halt hiermit.
Recht eindrucksvoll.
Es wurde bereits in den frühen 2000er Jahren 2012 PSA, vor allen Dingen in den USA, sehr kritisch diskutiert.
Es wird hier kritisch diskutiert in Deutschland.
Sie kennen die eine oder andere Publikation über Fluch und Segen.
In den USA wurde 2012 von dieser Task Force der Stopp des PSA Screenings anhand von Studiendaten empfohlen.
Was ist danach passiert, in den Jahren danach?
Und Sie sehen das hier.
Wir sehen einen signifikanten steilen Anstieg von Patienten mit Krebs, mit Prostata-Krebs.
Und zwar nicht den Prostata-Krebsen, die völlig harmlos sind,
sondern tatsächlich mit klinisch relevanten Prostata-Karzinomen, Hochrisikokarzinomen.
Und wir sehen eine Zunahme der Patienten, die in dieser Situation behandelt wurden und Rezidive, also wieder auftretende Tumore entwickelt haben.
Also, die Konsequenz daraus in den USA, das hat man auch dort mittlerweile sehr kritisch erkannt.
Es werden Tumore im Prinzip übersehen, die sich über die Zeit hin zu Hochrisikokarzinomen entwickeln,
so dass sie einfach deutlich verspätet, deutlich verzögert zur Therapie gelangen,
die Tumore entsprechend weit fortgeschritten sind und nach der Therapie auch ein hohes Risiko für ein Wiederauftreten in sich werden.
Eine Situation, die wir auch gut nachvollziehen können in anderen Studien,
das hier ist eine europäische Screening-Studie, mittlerweile über 21 Jahre in der Nachkontrolle,
diese ursprünglich in diese Studie rekrutierten Patienten.
Presenters
Prof. Dr. Bernd Wullich
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:46:04 Min
Aufnahmedatum
2023-12-18
Hochgeladen am
2023-12-19 16:16:04
Sprache
de-DE